Allein eine Drehung des Bildschirms (Hoch oder Querformat) um 90° verändert die Wahrnehmung des Betrachters spürbar. Ein Wechsel des Übertragungsmediums kann noch gravierendere (Ver)Änderungen der Wahrnehmung verursachen:
Die Kunstschaffende vernicklichen u.U. die Ereignisse in der Politik, in der Natur, im digitalen Raum, ... oder dramatisieren diese Ereignisse. Wenn diese Verzerrung unbewusst geschieht, was nicht zu vermeiden ist, dann ist es kein Problem - es bleibt die Hoffnung, dass unvermeidliche Verzerrungen der Realität einander neutralisieren und als Ergebnis eine Darstellung geboten wird, die die Wirklichkeit realistisch abbildet. Problematisch, u.U. auch kritisch, ja dramatisch wird es, wenn die Kunstschaffende im Auftrag der Regierung Kunstwerke hervorbringen. Der Film Jud Süß ist ein Beispiel so einer staatstragender und gemeinschaftszersetzenden Auftragskunst.