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Crowdfunding Hamburger Start-up sammelt eine Million Euro in unter vier Stunden

Das Crowdfunding ist schon jetzt ein Erfolg: Die Hamburger Firma Protonet baut Server für kleine Büros, die besonders sicher sein sollen. Für das neueste Produkt fanden sich Hunderte Investoren in Rekordzeit.
Protonet-Gründer Ali Jelveh und Christopher Blum: Sicherheit trotz Cloud

Protonet-Gründer Ali Jelveh und Christopher Blum: Sicherheit trotz Cloud

Foto: Protonet

Das Hamburger Start-up Protonet hat innerhalb von nur dreieinhalb Stunden mehr als eine Million Euro über Crowdfunding eingeworben. Nicht einmal der Crowdfunding-Kinofilm "Veronica Mars" war so schnell so erfolgreich. Mit dem Geld will Protonet den Bau eines Servers finanzieren, den sich Freiberufler ins Büro stellen können, als persönlichen Cloud-Speicherdienst. "Maya" nennen sie den orangefarbenen Computer, der angeblich besonders sicher sein soll und den sie für 1200 Euro verkaufen wollen.

Über die deutschsprachige Profi-Plattform Seedmatch sucht Protonet  seit Mittwoch nach Investoren, die sich an dem Projekt beteiligen wollen. Insgesamt 1,5 Millionen Euro wollen die Gründer Ali Jelveh und Christopher Blum einwerben. Nach 89 Minuten waren sie bei umgerechnet einer Million Dollar, eine Million Euro waren nach drei Stunden und 33 Minuten erreicht. Bis Mittwochabend hatten bereits mehr als 700 Investoren Geld zugesagt.

Eine größere Version des Cloud-Servers ist bereits erhältlich. Auch die Produktion der ersten Speicherbox hat das 2012 gestartete Protonet per Crowdfunding finanziert. Auch damals stellte das Start-up einen Rekord auf, bekam 200.000 Euro in 48 Minuten. Seit Juli 2013 wurden Server an rund 250 Firmen ausgeliefert, eine halbe Millionen Euro Umsatz hat das Unternehmen seitdem gemacht, sagt Jelveh.

Investoren beteiligten sich an der Firma

Protonet konnte von der NSA-Affäre profitieren: Das Unternehmen verspricht den Komfort von Cloud-Diensten, ohne dass Nutzer die Hoheit über ihre Daten aufgeben müssen. Mit diesem Versprechen und ihrer orangefarbenen Box schafften es die Gründer bis in die Abendnachrichten.

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Crowdfunding, bei dem die Investoren zum Beispiel die Produktion eines Films ermöglichen und dafür im Abspann genannt werden, beteiligen sich die Investoren bei Protonet. Jelveh verweist auf das Crowdfunding für die Virtual-Reality-Brille Ocolus Rift: Nachdem Fans über 2,4 Millionen Dollar zusammengelegt hatten, wurde das Unternehmen von Facebook übernommen - für zwei Milliarden Dollar. Von denen sahen die Unterstützer allerdings nichts.

Das soll bei Protonet anders sein: "Das Investment finde ich eine bessere Variante", sagt Jelveh. "Wer an unsere Idee glaubt und uns Geld gibt, soll auch partizipieren, wenn wir Erfolg haben." Mit dem nun eingesammelten Geld soll die Firma aufgestockt werden, zu den 23 Mitarbeitern könnten bis Ende des Jahres nochmal so viele dazukommen. Außerdem will Protonet in Marketing investieren.

ore